Zerbst/Anhalt – über 1000 Jahre Stadtgeschichte
Der slawische Gau Ciervisti wird 948 in der Gründungsurkunde des Bistums Brandenburg durch Otto I erstmalig erwähnt.
Aus der Burgsiedlung um die alte Wasserburg und der Marktsiedlung wächst die Stadt Zerbst zusammen und erste Stadtbefestigungen werden errichtet.
Zerbst kommt in den Besitz der Grafen von Anhalt und entwickelt sich im 14. und 15. Jh. zu einer der bedeutendsten Städte Mitteldeutschlands. Gemüseanbau und Bierbrauerei, Handel und Handwerk bringen der Stadt Gedeihen und Wohlstand.
Uralte Wahrzeichen wie die Zerbster Butterjungfer und der Roland sind noch heute als Zeugnisse dieser Blütezeit vorhanden.
Drei Klöster und zwei große Kirchen befinden sich hier und um Hab und Gut zu schützen, wird von 1430 an die noch immer vorhandene Stadtmauer als schützender Ring um den Kern der Stadt mit Stadttoren, Türmen und Wiekhäusern erbaut.
Die Reformation erreicht Zerbst sehr früh. Als eine der ersten Städte Deutschlands schließt man sich dem neuen Glauben an. 1582 wird das „Gymnasium illustre“ eine anhaltische Landesuniversität gegründet, die mehr als 2 Jahrhunderte bestehen bleibt.
Der dreißigjährige Krieg bringt den wirtschaftlichen Niedergang und die fast völlige Zerstörung.
Durch die Teilung Anhalts im Jahre 1603 wird Zerbst Residenz eines kleinen selbständigen Fürstentums, dem die spätere russische Zarin Katharina die Große entstammt.
Die Stadt erlebt erneut eine Blütezeit, wird Bildungs-, Kultur- und wirtschaftliches Zentrum der Region und ein beliebtes Touristenziel.
Am 16. April 1945 versinkt das schöne alte Zerbst durch einen Bombenhagel völlig sinnlos in Schutt und Asche. Die schwere Zeit des Wiederaufbaus schließt sich an.
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands erfolgt die Aufarbeitung der reichen Geschichte ebenso, wie die Sicherung, Pflege und touristische Erschließung der vielen noch vorhandenen Sehenswürdigkeiten.
Seit 2010 erstreckt sich die Einheitsgemeinde Stadt Zerbst/Anhalt mit 56 Ortsteilen auf einer Fläche von 467,6 km² von der Elbe bis zum Fläming.
Mehr zur Zerbster Geschichte auch unter http://www.alt-zerbst.de/