Katharina die Große - Zarin von Russland
Geboren wurde sie als Prinzessin Sophie Auguste Friederike am 02.05.1729 im damals preußischen Stettin als erste Tochter des Fürsten Christian August von Anhalt-Zerbst-Dornburg und dessen Gattin Johanna Elisabeth, geborene Prinzessin von Hostein-Gottorp.
1742 zog die Fürstenfamilie von Stettin in das Zerbster Schloss. Dort lebte die Prinzessin Sophie bis Anfang 1744. Im Januar 1744 reiste sie mit ihrer Mutter auf Einladung der russischen Zarin Elisabeth Petrowna an den Zarenhof . Die Prinzessin von Anhalt-Zerbst war als Braut für den Thronfolger Russlands, für den Großfürsten Peter Fjodorowitsch, favorisiert worden.
In Russland erlernte sie die russische Sprache und konvertierte zum russisch-orthodoxen Glauben. Danach wurde offizielle Verlobung mit dem Großfürsten bekannt gegeben und aus der Prinzessin von Anhalt-Zerbst-Dornburg wurde Ihre Kaiserliche Hoheit die Großfürstin Katharina Alexejewna von Russland. 1754 gebar sie einen Sohn, den Großfürsten Paul Petrowitsch.
1762 verstarb die Zarin Elisabeth Petrowna und der Großfürst Peter Fjodorowitsch bestieg als Zar Peter III. den russischen Thron. Peter III. regierte nur sechs Monate, da seine Amtshandlungen, z. B. Friedensverträge mit Preußen und Säkularisierung der Güter der russischen Kirche sowie Bevorzugung deutscher Militärs in der russischen Armee, nicht von allen führenden Staatsmännern Russlands gebilligt wurden.
Im Juni 1762 stürzte Katharina Alexejewna mit Hilfe der Gebrüder Orlow und anderer russischer Staatsmänner ihren Gatten und ließ sich als Zarin Katharina II. von Russland krönen.
Alexander Sergejewitsch Puschkin bezeichnete die Politik des Zaren Peter I., insbesondere den Bau von St. Petersburg, als Öffnen eines Fensters Russlands nach Europa, Katharina II. dagegen stieß für Russland die Türen nach Europa auf.
Katharina II. versuchte zum Nutzen Russlands Reformen auf verschiedenen Gebieten durchzuführen. Sie förderte die Weiterentwicklung von Kunst, Kultur und Wissenschaft, organisierte die Besiedlung und Urbarmachung des russischen Südens, indem sie Einwanderer aus Deutschland und anderen europäischen Ländern anwerben ließ. Außenpolitisch war ihr Handeln darauf gerichtet, dass die anderen Staaten Europas in Russland eine Großmacht sehen sollten, die man im internationalen Maßstab unterschätzen sollte. Schon 1766 schrieb Katharina II. in ihrer politischen Schrift Instruction für die zu Verfertigung des Entwurfs zu einem neuen Gesetzbuche verordnete Commission :`` Russland ist eine europäische Macht``. Innerpolitische Reformversuche glückten ihr nicht immer mit der erforderlichen Konsquenz, da die Interessen des russischen Adels, der wichtigsten Machtstütze Katharinas II., mit denen der Zarin nicht immer zusammengingen. So gab es im reiche Katharinas auch Unruhen , z.B. unter den Bauern, die die aufgeklärte Zarin mit repressiven Maßnahmen beantworten musste. Zarin Katharina II. regierte das riesige Russische Reich 34 Jahre lang, setzte die Politik Peter des Großen fort bzw. erneuerte diese selbstständig auf weiterentwickeltem Niveau . Man kann sagen, dass Katharina II. die Europäisierung Russlands vervollkommnete.
Literaturempfehlungen:
Claus Scharf: Katharina II., Deutschland und die Deutschen. Verlag Ph. v. Zabern, Mainz, 1995
Memoiren Katharina II., Bd.1 u.2, Leipzig, 1990
Isabel de Madariaga: Katharina die Große - ein Zeitgemälde. Berlin, 1993
© Annegret Mainzer
Sammlung "Katharina II."
Die Sammlung "Katharina II." in der Schloßfreiheit 12 erinnert an die berühmte Tochter des Fürstenhauses von Anhalt-Zerbst und soll einen kurzen Überblick über ihr Leben und Wirken ermöglichen.
Förderverein
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