Sanierung - Der Dicke Turm
Der im 13. Jahrhundert auf dem höchsten Punkt innerhalb der Stadt Zerbst errichtete Turm war Teil der Wehranlage des Burgbereiches. Ab dem Jahre 1432 diente er als Glockenturm der benachbarten Kirche St. Bartholomäi. Im 16. Jahrhundert erhielt der Turm vom Baumeister Ludwig Binder einen interessanten Renaissanceaufbau, der jedoch bei der Bombardierung von Zerbst am 16. April 1945 zerstört wurde. Der Verleger und Buchhändler Gottfried Zimmermann richtete 1701 im unteren Gewölbe des Turmes eine Buchhandlung ein, die bis 1812 betrieben wurde. Nach dem Krieg wurde der Turm mit einem einfachen Zeltdach abgedeckt, welches im Laufe der Zeit so marode wurde, dass es nach einem heftigen Sturm teilweise herabstürzte. 1969 wurden neue Glocken installiert und die Sanierung des Feldsteinturmes erfolgte in den Jahren 1998/99.
Der "Turm" wurde aus Mischmauerwerk mit Findlingen und Ziegeln errichtet. Er weist einen quadratischen Grundriss mit Seitenlänge von etwa 11 m und einer Traufhöhe von ca. 21,5 m auf. Durch Kriegseinwirkungen erfuhr der Turm starke Beschädigungen, alle Decken sowie das Kreuzgewölbe über dem Erdgeschoss wurden völlig zerstört. Die Risse im Turm in der Mitte an der Ost- und Westfassade gefährdeten die Stabilität des Bauwerks.
Das den Zerbstern als "Dicken Turm" bekannte Bauwerk musste zwingend saniert werden. Bund, Land und Stadt brachten dazu 170.000 Euro auf. So entstand im Zentrum der Stadt wieder ein historisches Kleinod.